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In Bitcoin investieren: Finanzbetrug oder Anlagetipp?

23. November 2017

Bitcoin ist eine digitale Münze und damit eine digitale Währung. Im Jahr 2008 wurde das zugehörige Zahlungssystem erstmals unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto beschrieben. Im Jahr 2009 erfolgte dann die Veröffentlichung einer Open-Source-Referenzsoftware. Bitcoins werden in einer Blockchain, einer Datenbank, verwaltet, in der sämtliche Transaktionen gespeichert werden. Eigentümer von Bitcoins müssen eine sogenannte digitale Brieftasche, einer Wallet, besitzen, die alle ihre Bitcoins enthält. Eine zentrale Abwicklungsstelle, wie sie im Bankverkehr üblich ist, entfällt, da sämtliche Transaktionen von Peer-to-Peer-Anwendungen abgewickelt werden.

Bitcoins als Zahlungsmittel: Mal gehasst, mal geliebt

Auf dem japanischen Markt sind Bitcoins als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Auch die asiatische Bank DSB Group zeigt aktuell Interesse an Bitcoins, verbleibt jedoch erst einmal zurückhaltend. China hingegen hat erst kürzlich sämtliche Krypto-Börsengänge von Initial Coin Offerings (ICOs) verboten. Diverse Handelsplattformen von Cyber-Währungen mussten schließen.

Die Gemeinde Chiasso in der Schweiz akzeptiert sogar Steuerzahlungen in Bitcoins, sofern diese nicht 250 Schweizer Franken oder umgerechnet 265 US-Dollar übersteigen. Der Bürgermeister von Chiasso, Bruno Arrigoni, ist stolz auf sein neues Finanzsystem und erklärt Chiasso als “international anerkannten Mittelpunkt des technologischen und wirtschaftlichen Wachstums sowohl für die Schweiz als auch für den Kanton.”

Wer in Deutschland Geld sparen will und dieses in Bitcoins anlegen möchte, so darf er dies tun, denn Bitcoins sind in Deutschland legal. Auf Bitcoins wird aktuell keine Umsatzsteuer erhoben. Dies legte der Europäische Gerichtshof Ende 2015 in seinem Urteil fest. Anders hingegen verhält es sich mit der Einkommenssteuer auf Bitcoins. Hier müssen Privatanleger sämtliche Gewinne und Verluste in der Einkommenssteuer aufgeführt werden. Eine Abgeltungssteuer wird nicht angewandt. Von den Regelungen ausgenommen sind gewerbliche Anleger. Diese sollten sich bei der Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin nach Genehmigungen und Versteuerungen erkundigen.

Skeptiker sprechen von Finanzbetrug

Die DSB Group sieht sich derzeit den Verlauf und die Kurswerte der Bitcoins lieber noch von der Ferne an. Mitmischen kommt für die Bank vorerst nicht in Frage, denn die Bank kritisiert die hohen Transaktionsgebühren der Bitcoins. Diese würden „durch die Kryptomechanismen verschleiert“ werden, so Geldhill, ein Bankmanager der DSB Group. Doch die Bank steht nicht allein da. Erst kürzlich hat Jamie Dimon, der JPMorgan-Chef, das Bitcoin-System als Betrug bezeichnet, wie Medien zufolge berichten. Trotz allem geht der Hype auf Bitcoins weiter.

Bitcoin-Kurs: Starke Kursschwankungen inklusive

Anleger scheinen Kursschwankungen zu trotzen, denn der Hype auf die digitale Währung hält an. Erst vor einer Woche erreichte der Bitcoin-Kurs sein Allzeithoch von über 7.800 US-Dollar. Doch so schnell wie das Hoch erreicht wurde, kam auch der Fall – und dies von mehr als 30 Prozent. Kurz danach kletterte der Kurs erneut auf die 7.800 US-Dollar-Marke. Dies zeigt, dass der Bitcoin-Kurs alles andere als stabil ist. Ein stetes Hoch und Tief gehört zum Alltag, was Bitcoin-Liebhaber gern in Kauf nehmen, denn sie wissen, dass der Kurs ein Extrembergsteiger sein kann. Wer vor einigen Jahren für einige Hundert Euros Bitcoins gekauft hatte, ist nun Millionär. Allein im Jahr 2016 legte der Bitcoin-Kurs um mehr als 126 Prozent zu. Im Jahr 2017 erreichte der Kurs erneute einen Höchststand von über 7.000 US-Dollar.

Glaubt man Experten und Analysten, so soll ein Preisanstieg auf über 500.000 Dollar möglich sein. Kritiker hingegen sehen Bitcoins als wertlos, denn der Preis der digitalen Währung wird – wie überall auf dem Wirtschaftsmarkt – durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Wenn die Nachfrage der Bitcoins steigt, steigt auch der Preis. Kritiker sehen für den rasanten Anstieg des Bitcoin-Kurses unter anderem die chinesischen Kapitalverkehrskontrollen, die sich durch den Einsatz der Bitcoins umgehen lassen oder auch die Kaufabwicklung im Darknet oder einfach Anleger, die Bitcoins als Spekulationsanlagen sehen. Wie dem auch sei, durch den rasanten Kursanstieg der Bitcoins steigt das Interesse für die digitale Währung und damit auch die Nachfrage, was letztlich wieder zu einem Anstieg des Kurses führen kann.

Bitcoin kaufen: Als CFD und als echte Bitcoin

Wer sich Bitcoins zulegen möchte, der kann unterschiedliche Strategien nutzen. Zum einen kann er sich einem CFD, einem Contract for Difference oder Differenzkontrakte, bedienen. Diese sind hochspekulative Derivate und sind daher nur etwas für Anleger, die sich sehr gut mit der Materie und Kursschwankungen auskennen. Ein Bitcoin CFD ist daher wie ein Wertpapier, eine Aktie, zu bewerten. Diese kann steigen, aber auch fallen. Ein physischer Besitz ist ausgeschlossen. Einige Anleger nutzen auch im Zusammenhang mit einem Bitcoin CFD einen Hebel von bis zu 30, was bedeutet, dass der CFD 30 mal so viel wie der echte Bitcoin-Wert fallen kann, aber auch 30 mal so viel steigen.

Anleger, die sich echte Bitcoins zulegen möchten, kommen um einen Wallet, eine digitale Brieftasche, nicht herum. In diesem Wallet werden sämtliche Bitcoins, die auf diversen Markplätzen und Portalen erstanden werden, aufgefangen. Der Wallet stellt demnach eine Art Girokonto dar, der den Stand des Vermögens wiedergibt. Diese digitale Brieftasche muss der Anleger auf sein Smartphone, Tablet oder PC herunterladen und dieses mit einem Passwort schützen. Von dem Wallet aus kann er dann auch Bitcoins überweisen. Die Überweisung unterscheidet sich vom Grundsatz her nicht von einer banküblichen Überweisung. Die Bitcoin-Überweisung wird statt an eine Kontonummer oder IBAN an eine Empfangsadresse ohne Zwischeninstanz ausgeführt. Dies erklärt auch, warum hier von einer Peer-to-Peer-Anwendung gesprochen wird.

Bitcoins auf dem sogenannten Bitcoin-Marktplatz kaufen

Anleger können Bitcoins online auf einem sogenannten Bitcoin-Marktplatz kaufen. In der Regel handeln auf solchen Online-Marktplätzen die Anleger direkt miteinander, wodurch sich zum Teil die hohen Kursschwankungen begründen. Das Prinzip der Verkaufsplattformen ist fast immer das Gleiche. Ein Verkäufer stellt sein Angebot ein. Der Käufer sieht den Preis für die angebotenen Bitcoins und kann diesen annehmen oder nicht. Sobald dann ein Käufer ein Bitcoin-Angebot annimmt, kommt ein rechtliches Geschäft zustande. Der Käufer ist dann verpflichtet, den Kaufpreis an den Verkäufer zu zahlen. Je nach Marktplatz können für die Transaktionen der Bitcoins Gebühren anfallen oder nicht.

Bitcoins über Bitcoin-Börsen kaufen

Anleger haben neben den Bitcoin-Marktplätzen auch die Möglichkeit über Bitcoin-Börsen ihre Kryptowährung zu kaufen. Bekannte Börsen stellen dabei CEX.IO, Kraken, Bitstamp und Paymium dar. In der Regel erfolgt der Bitcoin-Handel auf den Börsenplattformen automatisiert ohne manuelle Abwicklung. Zumeist können US-Dollar und Euros in Bitcoins getauscht werden. Als Zahlungsmittel werden im Regelfall Kreditkarten akzeptiert.

Bitcoins an der Börse als Bitcoin-Zertifikat kaufen

Anleger, denen die Trades auf den Markplätzen und Handelsplattformen zu umständlich sind, können auch direkt an der Börse Bitcoins erstehen. Wie bei allen Börsentrades ist hier ein Depot unumgänglich. Am besten sollten Anleger sich ein kostenfreies Wertpapierdepot zulegen, so können sie sich dafür das Geld sparen und dieses in ein Bitcoin Partizipations-Zertifikat anlegen. Dieses Zertifikat wird derzeit von Vontobel angeboten und bildet die Performance des Bitcoins nach. Es ist somit vom Grundverhalten her einem ETF gleichzusetzen. Wichtig zu wissen ist, dass das Bitcoin-Zertifkat kein echter Bitcoin in dem Sinne ist, sondern es stellt lediglich den Kursverlauf nach.

Daten und Fakten zum Bitcoin

Quelle der Daten und Fakten: statista.com

> Anzahl der Bitcoins im Umlauf bis Oktober 2017: 16,66 Millionen
> Höhe der Bitcoin-Miner pro Tag: 12,09 Millionen
> Anzahl der MyWallet-Nutzer: 9,52 Millionen
> Börsenwert von Bitcoin mit Stand November 2017: 119,93 Milliarden US-Dollar
> Anzahl der Nutzer in Deutschland, die digitale Währungen genutzt haben, ein Mobiltelefon besitzen und Kredit- sowie Debitkartenbesitzer sind: 1,00 %
> Bitcoin-Anteil am Markt von Kryptowährungen: 79 %
> Anzahl der Bitcoin-Automaten in den USA: 553
> Bitcoin-Konten mit einem Bestand von 0 – 0,001 Bitcoin: 7.617.205
> Anteil der Bitcoin-Konten mit einem Bestand von 0 – 0,001 Bitcoin: 97,35 %
> Anzahl der Bitcoin-Transaktionen weltweit mit Stand Oktober 2017: 267,45 Millionen