03. Juli 2020
Die Corona-Krise hat zu einem Lockdown des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft geführt, was mit erheblichen Einbußen für viele Unternehmen und auch Privatpersonen einherging. Die Krise ist noch nicht einmal vorbei, da melden schon erste Länder eine vermutlich zweite Corona-Welle.
In diesen Zeiten fragen sich viele Privatpersonen zu Recht, wie es nun finanziell weitergeht. Sind ersparte Gelder noch sicher? Was ist mit der Kreditrate? Kann man diese aussetzen? Bleiben Girokonten kostenfrei? Kann man in Kurzarbeit Kredite beantragen? Nachfolgend finden Sie Antworten auf die häufigsten Fragen.
Durch die gesetzliche Einlagensicherung von häufig bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Person sind ersparte Gelder sicher auf dem Bankkonto. Banken, die zudem noch am Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e.V. angeschlossen sind, schützen ihre Kunden noch einmal bis zur entsprechenden Sicherungsgrenze, oftmals über eine Milliarde Euro. Wie die jeweilige Bank die Gelder ihrer Kunden schützt, findet sich gewöhnlich in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs).
Dies hängt von der jeweiligen Bank ab. Es gibt Banken, die knüpfen ihr kostenfreies Girokonto an keinen Gehaltseingang. Damit bliebe das Girokonto für den Kunden weiterhin kostenfrei. Einige Banken knüpfen hingegen einen monatlichen Geldeingang in bestimmter Höhe an ein kostenfreies Girokonto. Unterschreitet der Kunde die Grenze, so fallen Kontoführungsgebühren an. In der Corona-Krise haben einige Banken auch ihren monatlichen Geldeingang in der Höhe hinuntergeschraubt, sodass auch geringere Geldeingänge zu einem kostenfreien Girokonto führen. Dies wird jedoch unterschiedlich gehandhabt.
Bei vielen Kreditverträgen ist eine Aussetzung der Kreditrate möglich. In der Regel handelt es sich um eine bis drei Raten, die dann gestundet werden können. Die Zinsen für die Stundung würden dann aufgeschoben werden. Hier gibt ein genauerer Blick in den Kreditvertrag Aufschluss.
Grundsätzlich kann man mit jedem Geldeingang einen Kredit beantragen, die Frage ist nur, ob man ihn bewilligt bekommt. Bei Kurzarbeit sieht dies komplizierter, aber nicht aussichtslos aus. Viele Banken setzen die Leistung, die von der Bundesagentur für Arbeit in Form von Kurzarbeit aufgestockt wird, mit Sozialleistungen, wie Arbeitslosengeld II, Kindergeld und Elterngeld, gleich. Sozialleistungen gelten aber nicht als Einkommen und dürfen auch nicht als solches bei der Kreditbeantragung berücksichtigt werden. Hinzu kommt die Wahrscheinlichkeit, dass aus dem Kurzarbeitergeld später Arbeitslosengeld wird, sprich, inwiefern der Arbeitnehmer arbeitslos werden könnte. Sollte die Wahrscheinlichkeit hoch sein, so wird in der Regel kein Kredit vergeben. Sollte die Wahrscheinlichkeit eher gering sein, so kann ein Kredit vergeben werden.
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In der Regel haben saisonbedingte Kurzarbeiter mehr Chancen auf eine Kreditvergabe, als konjunkturbedingte Kurzarbeiter. Bei der Saison-Kurzarbeit geht die Bank in der Regel davon aus, dass eine Wiederaufnahme der Arbeit nahezu gesichert ist. Häufig ist dies bei Maurern, im Gartenbau und in der Landschaftspflege der Fall. Bei konjunkturbedingter Kurzarbeit sieht die Lage anders aus. Hier rechnen die Banken häufig mit einem Ausfallrisiko. Immerhin kann der Arbeitnehmer bei schwacher Konjunktur des Unternehmens gekündigt werden. Eine Kreditvergabe bei konjunkturbedingter Kurzarbeit ist daher oftmals schwieriger als bei saisonaler Kurzarbeit.
Wer kann, sollte erst nach Beendigung der Kurzarbeit einen Kredit beantragen. Somit steigen die Chancen auf eine Kreditvergabe deutlich an. Wer dennoch dringend Geld benötigt, sollte schauen, dass die Kreditrate während der Kurzarbeit nicht allzu hoch gewählt wird, um seine Chancen auf einen Kredit zu verbessern. Die Nutzung des Dispokredits sollte wegen der häufig höheren Kosten als letzte Wahl in Betracht gezogen werden.
Dispokredite können gerade in Zeiten von Kurzarbeit schnell zur Kostenfalle werden. Oft haben sie hohe Zinsen über 6 Prozent. Wer kann, sollte auf einen günstigeren Kredit umschulden.
Eine Geldausgabe am Bankautomaten bleibt auch in der Corona-Krise gesichert. In Deutschland existieren rund 60.000 Bankautomaten, die eine Versorgung mit Bargeld sichern sollen.