Kreditzinsen sind Zinsen, die für die Auszahlung und Bereitstellung des Darlehens berechnet und in der Regel dem Kreditnehmer belastet werden. Diese richten sich vornehmlich neben weiteren Faktoren nach den EZB-Leitzinsen.
Kreditzinsen werden in Effektivzinsen und Sollzinsen (Nominalzinsen) unterschieden. Effektivzinsen sind jene Zinsen, die alle für den Kreditnehmer anfallenden Kosten für das Darlehen beinhalten. Bereits gezahlte Beiträge werden auf den zukünftig zu zahlenden Effektivzinssatz angerechnet.
Kreditnehmer sollten, um ein für sie günstiges Darlehen zu abzuschließen, den Effektivzinssatz als Vergleichsfaktor zwischen verschiedenen Kreditanbietern heranziehen. Die Unterschiede in den Zinssätzen weisen eine enorme Spannweite auf. Somit existieren Kredite mit einem Zinssatz von rund 14 Prozent sowie günstigere Darlehen von nur durchschnittlichen 3 bis 5 Prozent Effektivzinsen. Derzeit liegen einige Kredite sogar noch unter der 3 Prozent-Marke (Stand 29.11.2017).
Als Ursache für die enormen Differenzwerte kommen die Darlehensart, die Darlehenshöhe sowie die Darlehensdauer in Betracht. Auch die Bonität des Kreditnehmers spielt nicht selten ein wichtiger Grund für die Festlegung der Zinssätze. Somit kann ein unbefristeter Dispositionskredit für Bankkunden mit einem Effektivzinssatz von 14 Prozent angesetzt werden, wobei Hypothekendarlehen und Beamtendarlehen mit einem sehr niedrigen Zinssatz berechnet werden können.
Ein weiterer wesentlicher Faktor der Kreditzinsen ist die Festschreibung der Effektivzinsen. Diese sind während der gesamten Laufzeiten unveränderlich, wohingegen oftmals Ratenkredite einer Bank hinsichtlich der Effektivzinsen an die wirtschaftlichen Marktverhältnisse angepasst werden. Dies hat den Nachteil, dass Kreditnehmer während der gesamten Laufzeit mit Schwankungen der vertraglichen Zinsen rechnen müssen. Demzufolge können Kredite mit einst niedrigen Zinsen nach einigen Jahren sich erheblich verteuern.
Ähnliche Beiträge
Zins – Zinsbindungsfrist – Zinsanpassungsklausel – Verzugszinsen