BeamtendarlehenDer zinsgünstige Kredit für alle Mitarbeiter des öff. Dienstes.
Schnellanfrage stellen


Ihr persönliches Angebot
WhatsApp Chat

Leitzins bleibt bei null Prozent

02. Februar 2017

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkte ihren Leitzins auf ein Rekordtief von 0 Prozent Zinsen. Damit will sie mit billigem Geld in Krisenländern die Wirtschaft vor dem totalen Absturz schützen. Allerdings stellt diese Niedrigzinspolitik für die deutschen Sparer ein Alptraum dar.

Der Präsident der EZB Mario Draghi gab sich nach der Ratssitzung in Bratislava sichtlich Mühe, das Gesamtbild zu verharmlosen. Die Wirtschaft sei in der Tat schwach und die Arbeitslage schlecht – so begründete Draghi damals die Entscheidung, dass die EZB den Leitzins senken wird, und zwar von 0,75 auf 0,5 Prozent. Mit dieser Entscheidung war schnell klar: In der Euro-Zone war das Geld noch nie so billig.

Leitzins bleibt auch 2018 unverändert

Un nun Ende 2017 gab Draghi bekannt, dass der Leitzins höchstwahrscheinlich auch in 2018 bei null Prozent Zinsen bleiben wird. Die Zentralbank wird ihren Kurs der milliardenschweren Ankäufe von Staats- und Unternehmensanleihen weiter verfolgen – und das mindestens bis Ende September 2018. Allerdings soll sich das Volumen der Käufe ab Januar 2018 auf 30 Milliarden Euro halbieren. Ökonomen rechnen damit, dass es erst Ende 2019 oder 2020 zu einer Veränderung in der Zinspolitik der EZB kommen wird. Denn die EZB möchte erst dann die Leitzinsen ändern, wenn die Anleihekäufe beendet sind.

Ist die Zinssenkung das falsche Signal?

In einem früheren Statement betont Draghi, dass die Zinssenkung die Erholung des Wirtschaftsmarkts unterstützen soll. Doch zahlreiche Experten kritisieren diese Entscheidung. So äußert sich Jörg Krämer (Chefvolkswirt der Commerzbank) hierzu und betont, die Zinssenkung sei das falsche Signal. Demzufolge leide die Wirtschaft im Euro-Raum nicht an hohen Zinsen, sondern vielmehr an zu wenig Fortschritt bei Reformen. Hiermit werde den Krisenländern der Reformdruck genommen.

Formal betrachtet ist die Zinssenkung konsequent, denn der EZB blieb nichts anderes übrig, als das Geld auch weiterhin zu verbilligen. Laut der EZB-Satzung ist das vorrangige Ziel, die Preisstabilität in dem Euro-Raum zu erhalten. Hierunter wird eine Inflationsrate von unter zwei Prozent verstanden. Darüber hinaus soll die EZB die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Europäischen Union unterstützen.

In der Euro-Zone ist die Inflationsrate zuletzt drastisch gefallen und hat dann wieder leicht zugelegt. So lag sie im Januar 2018 bei 1,6 Prozent, im Januar 2017 bei 1,8 Prozent, im Januar 2016 bei 0,5 Prozent und im Januar 2015 sogar bei 0,3 Prozent. Zudem stecken große Teile des Euro-Raumes in der Rezession. Die Arbeitslosigkeit steigt in 13 von 17 Ländern. In Spanien liegt die Arbeitslosenquote mit Stand August 2017 bei 17,1 Prozent und in Griechenland mit Stand Juli 2017 sogar bei 21,0 Prozent. Somit kann die EZB nur schwer untätig bleiben.

Zinssatz für Einlagen der Geschäftsbanken bleibt vorerst bestehen

Noch weiter runter kann es beim Leitzins allerdings nicht gehen. Zunächst bleibt der Zinssatz für Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB bei null Prozent. Im Falle dessen, dass die EZB diesen senkt, müssten Finanzinstitute eine Strafgebühr zahlen, wenn sie ihr Geld nicht an die Wirtschaft weitergeben, sondern bei der Notenbank parken. Solch ein Vorgehen kann zwar die Kreditvergabe anregen, aber zugleich den Euro-Kurs drücken.

Quelle: tagesschau.de

Siehe auch:
EZB soll Leitzinsen erhöhen