BeamtendarlehenDer zinsgünstige Kredit für alle Mitarbeiter des öff. Dienstes.
Schnellanfrage stellen


Ihr persönliches Angebot
WhatsApp Chat

Erhalten Deutsche bald keine Kredite mehr?

11. Juli 2016

Der Verbraucherzentrale Bundesverband warnt vor einer neuen Entwicklung, die viele Deutsche betreffen wird. Durch den abnehmenden Datenschutz beim Prüfen der Kreditwürdigkeit, also der Bonitätsprüfung durch Firmen oder Banken, könnten bald viele Deutsche keinen Kredit mehr erhalten. Ursache ist eine seit Mitte April vom EU-Parlament beschlossene neue Regelung.

Automatisches Abgleichen von Daten

Die neue Regelung tritt spätestens im Frühsommer 2018 in Kraft. Mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung der EU kommt auf die Bürger der Mitgliedstaaten eine unbestimmter gefasste Regelung beim Prüfen der Bonität, dem sogenannten Scoring zu. Durch den automatisierten Datenabgleich werden z.B. auch Forderungen berücksichtigt, die umstritten sind und die somit die Bonität der Verbrauchern schlechter stellen, z.B. wenn Kunden angeblich noch offene Zahlungsaufforderungen haben. Da die neue Regelung ein Rückschritt ist, fordern die Verbraucherschützer, alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, damit das bestehende Datenschutzniveau wenigstens gehalten wird.

Wohnadresse bald wichtig für Scoringwert?

Verbraucherschützer warnen, dass die neue Regelung Grundlagen schafft, die Kreditwürdigkeit anhand der Wohnadresse zu bestimmen. In Deutschland wird momentan der Scoringwert nicht allein anhand der Anschrift des Verbrauchers bestimmt. Käme diese Regelung, dann wären ganze Straßenzüge von einer negativen Kreditwürdigkeit betroffen. Bisher werden für das Scoring-Verfahren die unterschiedlichsten Faktoren benutzt: Zahlt der Verbraucher pünktlich seine Kredite? Welchen Beruf übt er aus? Das sind nur einige der Kriterien. Von der Höhe des erhobenen Scoringwerts, der sich aus dem Zählen von bestimmten Punkten ergibt, ist auch entscheidend, welcher Kredit vergeben wird: etwa für neue Möbel, ein Auto oder die Finanzierung eines Hauses.

Bisher enge Grenzen durch Datenschutz-Novelle

Seit 2010 gibt es eine Datenschutz-Novelle. Sie gibt für das Scoring in Deutschland detaillierte und rechtssichere Vorgaben. Diese sind für Verbraucher und Unternehmen wichtig und bescheren diesen ein gewisses Schutzniveau. Dieses darf nun nicht durch eine neue Regelung aufs Spiel gesetzt werden. Denn die EU-Datenschutz-Grundverordnung bringt massive Verschlechterungen für die Verbraucher.

Reduzieren Sie bis zu 50 % Ihre Kreditmonatsbelastung
Angebot einholen

Verschlechterungen beim Scoring durch neue Regelung

Mit der EU-Regelung werde nicht verhindert, dass finanzielle Forderungen eines Verbrauchers an Auskunfteien gemeldet werden und den Scorewert beeinflussen. Momentan sei das nämlich noch verboten, genauso wie das Scoring auf der Basis von Anschriften nicht erlaubt ist. Diese Verschlechterungen bringen einen massiven rechtlichen Rückschritt. Deswegen muss das Datenschutzniveau erhalten bleiben. Verbraucherschützer fordern deshalb die Bundesregierung auf, Maßnahmen zu ergreifen, dass das Schutzniveau gesichert wird. Das können Öffnungsklauseln in der Datenschutz-Grundverordnung sein oder Regelungen aus dem Bundesdatenschutzgesetz, die in andere Gesetze übertragen werden.

Übrigens: Die größte Kredit-Auskunftsdatei Deutschlands äußerte sich noch nicht zu diesem Thema. Sie verzichtet derzeit noch auf das Scoring nach Wohnort.