15. September 2012
Auf mehr als 40 Milliarden Euro belaufen sich die Dispokredite der Deutschen und für ihre Bankschulden müssen die Bürger hohe Zinsen zahlen. Oft zu viel, sagen SPD und Grüne und wollen das nun ändern.
Johannes Remmel (Grüne) sagte dazu der „Rheinischen Post“ „Wir wollen auf der Verbraucherschutzministerkonferenz die Bundesregierung auffordern, eine gesetzliche Deckelung der Zinsen für Dispositions- und Überziehungskredite einzuführen“. Die Verbraucherschützer gehen mit dieser Linie weitestgehend konform, lediglich die Position solle gefestigt werden. „Klare Regeln“ wolle man schaffen, sagte Manfred Westphal, seines Zeichens Finanzexperte des Bundesverbandes für Verbraucherzentralen.
Auch Ilse Aigner (CSU) war im Juli bereits zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Bei durchschnittlich 12,4% und einem Spitzensatz von 18,25 % lagen die Zinsen für Dispokredite im Herbst 2011. Das Geld werde dabei „zur Quersubventionierung anderer Leistungen oder zur Gewinnsteigerung verwendet“, bereits mit einem Zinssatz von 10% könnten die Banken effektiv mit dem Geld arbeiten.
Die Banken rechtfertigen sich mit dem vermeintlich hohen Ausfallrisiko und den hohen Abwicklungskosten der Kredite. Forscher belegten dagegen hinreichend, dass die Ausfallquote mit 0,3% bei den Dispokrediten wesentlich niedriger liegt, als bei Konsumentenkrediten, die durchschnittlich zu 2,5% nicht gedeckt werden.
Doch es gibt auch kritische Meinungen zu den aktuellen Plänen, den Zinssatz zu senken. Jemand, der Schulden macht, müsse eben auch mit hohen Zinsen rechnen, sagen Verfechter des Zinssystemes. Banken dagegen zahlen im Übrigen derzeit auf ihre eigenen Schulden in der Eurozone lediglich 0,75% Zinsen.
Quelle: spiegel.de
Siehe auch:
Dispokredite: Banken mit zu hohen Dispozinsen