18. Januar 2022
Photovoltaik liegt im Trend. Jetzt. wo die Strompreise durch die Inflation und die Corona-Pandemie immer weiter steigen, suchen viele Verbraucher nach alternativen Lösungen. Unweigerlich stoßen sie bei ihrer Suche auf Photovoltaik. Es klingt zunächst interessant: Strom selbst erzeugen. Doch ist eine Photovoltaikanlage auch effizient? Kann man mit Photovoltaik wirklich sparen? Schauen wir uns das Thema doch mal genauer an.
Wem die griechische Sprache nicht fremd ist, dem fällt sofort die Silbe „Photo“, auf. Der Begriff leitet sich aus dem griechischen Wort für „Licht“, sprich φῶς (phos) ab. Im Genitiv wird aus φῶς das uns heute bekannte φωτός (photos). Ein Beispiel des Genitiv im Griechischen ist η φύση του φωτός – die Natur des Lichts. Warum wir uns gerade den Genitiv für eine Lichtbeschreibung ausgesucht haben und nicht den normalen Nominativ, verrät ein Blick auf das Wort. Photovoltaik ist ein zusammengesetztes Wort, das sich aus den Silben photos und volt zusammensetzt, wobei letzteres nach dem italienischen Physiker Alessandro Volta benannt wurde. So würde sich dann in der Übersetzung „die elektrische Spannung des Lichts“ ergeben, sprich Photovoltaik. Aber zurück zum eigentlichen Thema.
Wie wir jetzt wissen, hat Photovoltaik etwas mit Licht zu tun. Um genauer zu sein, ist nichts anderes als eine direkte Umwandlung der Lichtenergie in elektrische Energie. Das geschieht mit Solarzellen, die ihr Licht aus der Sonnenenergie, sprich den Lichtstrahlen, beziehen. Seit 1958 wird Photovoltaik bereits in der Raumfahrt eingesetzt. Später kam man auf die Idee, auch Taschenrechner und Parkscheinautomaten damit zu bestücken. Heute gibt es sogar Bushaltestellenanzeigen, die auf Solar beruhen und für den privaten Gebrauch bereits stattliche Photovoltaikanlagen, die zumeist auf Dächern angebracht werden. Ziel ist es, mit Solaranlagen konventionelle Kraftwerke zu ersetzen.
Die aufgenommene Sonnenstrahlung wird über einen Wechselrichter von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt. Anhand eines Stromzählers kann die Menge des erzeugten Stroms abgelesen werden. Dieser kann anschließend im Haus genutzt werden. Mit einem Stromspeicher kann der Solarstrom auch nachts verwendet werden. So kann der Strom auch dann genutzt werden, wenn kein Sonnenschein ist.
Ob sich eine Photovoltaikanlage rentiert, hängt auch vom Ziel und von der technischen Voraussetzung ab. Wichtige zu überlegende Fragen, die vorteilshalber vor der Installation einer Solarstromanlage gestellt werden sollten, sind:
In Deutschland gibt es eine gesetzlich geregelte Vergütung für die Einspeisung. Die Höhe dieser über 20 Jahre gewährten Einspeisevergütung ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz geregelt. Insbesondere die KfW-Förderbank stellt Kredite und Förderungen zur Anschaffung und Modernisierung von Photovoltaik-Anlagen zur Verfügung. Die Fördergelder werden von der Bank gewährt und von der Hausbank zur Verfügung gestellt. Neben der KfW-Förderbank bieten auch die Bundesländer eigene Förderungen an, die in Solarfördergesetze festgesetzt sind. Folgende Bundesländer haben eigene Förderungen zu bieten:
Die Kosten für eine Photovoltaikanlage basieren auf viele Faktoren und können nicht pauschalisiert werden. Erst nach etlichen Jahren werden die Kosten von der Solaranlage amortisiert. Aktuell liegen die Kosten zwischen 1.200 und 1.800 zuzüglich Mehrwertsteuer pro Kilowatt Leistung (kWp). Je größer die Anlage dabei ist, desto rentabler ist die Sache. Für eine kleine Solarstromanlage mit einer Leistung bis 4 Kilowatt Leistung (kWp), die etwa 4.000 Kilowattstunden (kWh) produziert, ist mit rund 7.200 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer zu rechnen. Bei einer größeren Photovoltaikanlage von 10 kWp werden rund 12.000 Euro plus Mehrwertsteuer fällig.
Gut zu wissen: Je größer die Solaranlage ist, desto rentabler ist Photovoltaik für Sie.
Ökotipp-Redaktion
Folgendes Beispiel verdeutlicht die Kosten einer Solarstromanlage für ein Einfamilienhaus:
Photovoltaik kann sich hervorragend mit dem Öko-Kredit finanzieren. Dieser Kredit ist speziell auf ökologische Vorhaben ausgerichtet und unterstützt mit seiner Flexibilität und den günstigen Konditionen die Neuinstallation, den Umbau und die Modernisierung von erneuerbaren Energien.
Tipp: Der Ökokredit kann sich auch hervorragend für die Anschaffung eines Elektroautos eignen.
Ökotipp-Redaktion
Nachfolgend gehen wir auf die wichtigsten Fragen ein, die zum Thema Photovoltaik gestellt werden.
Wenn die Photovoltaik-Anlage Strom liefert und dieser verkauft wird, dann ist der Verkauf steuerpflichtig, da Sie als Verkäufer somit unternehmerisch tätig sind.
Einkommensteuer
Wenn die Solarstromanlage nur höchstens 10 Kilowatt Leistung hat, können Sie seit Juni 2021 entscheiden, ob Sie Einkommensteuer nach § 15 EStG auf den Gewinn zahlen möchten. Sollte ein Verlust eingetreten sind, so reduziert sich die Steuerlast, sofern keine Liebhaberei vorliegt. Eine Liebhaberei liegt beispielsweise vor, wenn Sie bereits vorher gewusst haben, dass die Photovoltaik-Anlage keinen Gewinn abwerfen würde, da sie keine lange Betriebsdauer hat.
Umsatzsteuer
Der Umsatz und der Status entscheidet dann, wie viel Umsatzsteuer abzuführen sind. Wenn der Umsatz pro Jahr 22.000 Euro nicht überschreitet, dann kann die Kleinunternehmerregel nach § 19 UStG gelten. Das heißt, es fällt keine Umsatzsteuer an. Sollte der Umsatz höher ausfallen, so muss eine Umsatzsteuer gezahlt werden. Dies gilt nicht nur für den Verkauf, sondern auch für den Eigenverbrauch.
Aber Achtung! Wer sich bei der Anschaffung der Photovoltaikanlage nicht als Kleinunternehmer, sondern als Unternehmer beim Finanzamt einstufen lässt, der kann von der Vorsteuererstattung profitieren. Besonders im ersten Jahr der Anschaffung fällt diese in der Regel höher aus. Beispiel: Familie Mayer lässt eine Photovoltaikanlage installieren. Diese kostet 20.000 Euro plus 3.380 Euro Mehrwertsteuer. Durch den Vorsteuerabzug würde Familie Mayer 3.800 Euro rückerstattet bekommen. Wäre Familie Mayer aber kleinunternehmerisch tätig gewesen, so würde die Vorsteuer 0 Euro betragen.
Gewerbesteuer
In der Regel müssen Betreiber von größeren Anlagen zudem eine Gewerbesteuer nach § 11 Abs. 1 Nr. 1 GewStG zahlen. Für die Gewerbesteuer liegt aktuell ein Freibetrag von 24.500 Euro vor, den natürliche Personen und auch Personengesellschaften erhalten.
Rentner
Für Rentner gilt: Alle Einkünfte aus der Photovoltaikanlage gelten bei der Erwerbsminderungsrente, bei der Hinterbliebenenrente und bei der Frührente als Hinzuverdienst. Ab 2022 sind alle Einnahmen bis 6.300 Euro steuerfrei. Danach wird der Gewinn steuerpflichtig. Der Gewinn ist aber nicht gleich mit dem Umsatz gleichzusetzen. Vielmehr ist der Gewinn die Summe, die sich ergibt, wenn alle Wartungskosten und Abschreibungen abgezogen wurden. Dies bedeutet also, die Summe, die nach dem Abzug aller Kosten übrigbleibt, stellt den tatsächlichen Gewinn dar.
Die Kosten für einen 10 kw Stromspeicher betragen zwischen 4.000 bis 6.000 Euro, die zu der Installation der Photovoltaik-Anlage hinzukommen würden.
Für ein normales Einfamilienhaus reicht in der Regel eine 10 kw Solaranlage aus. In der Regel bewegen sich die Kosten zwischen 18.000 und 22.000 Euro mit Speicher.
Ob sich eine Photovoltaik-Anlage lohnt oder nicht, entscheidet größtenteils der Zweck der Anlage. Damit sich sich Solaranlage lohnt, sollte so viel Strom wie möglich selbst produziert und verbraucht werden. Bei immer höher steigenden Energiekosten kann die Installation einer Photovoltaik-Anlage also lohnenswert sein.