23. November 2012
Zunehmend immer mehr Polizeibeamte leiden unter Burnout, einer umstrittenen Krankheit, die immer mehr Berufsgruppen erfasst. Nach Aussage des Brandenburgischen Landeschefs der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Andreas Schuster, ist das Phänomen Burnout ein zunehmender Grund für einen Totalausfall des Beamten.

Bildquelle: © Volker Hammermeister – Fotolia.com
Gemäß einer Studie des Bundesinnenministeriums ist jeder zehnte Polizeibeamte in den Ländern und jeder vierte Bundesbeamte betroffen. Dabei wird die Dunkelziffer viel höher angesetzt, wie Schuster mitteilt: „Und die Dunkelziffer ist sehr hoch, da sich viele nicht trauen zum Arzt zu gehen, sondern sich weiter durchschleppen“.
Die Gründe für einen Burnout können vielfältiger Natur sein. Am häufigsten zählt jedoch der Stressfaktor als Hauptursache für ein Burnout. Gerade bei der Polizei wird derzeit viel Personal eingespart. Die somit liegen gebliebenen Aufgaben werden auf die verbleibenden Polizisten aufgeteilt. Das Arbeitspensum erhöht sich. Hinzu kommt der psychische Druck, der sich aufstaut. Viele Polizeibeamte haben sich die Denkweise angenommen, dass gerade sie als Polizisten Stärke zeigen müssen. Doch dies ist hinsichtlich dessen ein Irrglaube. Burnout ist die Folge.
Ganz drastisch sieht es aktuell bei der märkischen Kriminalpolizei aus. Laut Aussagen von Schuster stapelt sich hier die Arbeit. „Manche Kollegen haben schon Angst, dass sie wegen Strafvereitelung im Amt belangt werden, weil sie mit dem Abarbeiten nicht nachkommen“, teilte Schuster mit. Zudem müsse der Personalabbau gestoppt werden.
Im Land Brandenburg wurden unter CDU-Innenminister Jörg Schönbohm kürzlich erst 1.700 Stellen gestrichen. Insgesamt sollen bis zum Jahre 2020 etwa 1.900 Stellen gekürzt werden, so dass 7.000 besetzte Stellen verzeichnet werden können.
Quelle: maerkischeallgemeine.de
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