24. September 2015
Am vergangenen Mittwoch brachte das Bundeskabinett eine Neufassung des Bausparkassengesetzes (BauSparkG) auf den Weg. Der Gesetzentwurf soll den 21 deutschen Bausparkassen in der Phase der Niedrigzinsen helfen.
Der Schwerpunkt der Gesetzesänderung liegt auf die Kostensenkung und die damit verbundene Verbesserung der Ertragskraft für die Bausparkassen. Die Bausparkassen sollen durch die Neufassung das Geld der Bausparer auch für Hypothekenkredite einsetzen können, die nicht zum eigentlichen Bauspargeschäft gehören. Zudem können sie mit der Gesetzesänderung künftig Hypothekenpfandbriefe für ihre Refinanzierung ausgegeben.
Bisher durften Bausparkassen das Geld der Bausparer nur in sehr sicherer Weise anlegen. Deshalb leiden sie derzeit an einem Zinstief, was sich wiederum auf die Refinanzierung negativ auswirkt. Trotz der Niedrigzinsphase will die Bundesregierung an Altverträgen jedoch nichts ändern. Diese sollen wie abgeschlossen bestehen bleiben. Aber gerade unter diesen Altverträgen hat die Bausparbranche zu leiden. Derzeit sind 30 Millionen Bausparverträge in Deutschland abgeschlossen. Diese haben zusammen ein Volumen von 150 Milliarden Euro.
Des Weiteren soll ein wichtiger Eingriff in Sachen Fonds vorgenommen werden. Es musste in Zeiten von hohen Zinsen ein Fonds gebildet werden, der flexibel bedient werden konnte. Dieser Fonds soll nun auch dazu dienen, in Zeiten einer Niedrigzinsphase die Bausparkassen finanziell zu sichern. Die Bausparkassen-Verbände begrüßten insgesamt den Gesetzentwurf der Bundesregierung.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Bausparsumme im Zeitraum von 1999 bis 2014 in Deutschland. Die Werte sind in Milliarden Euro zum Jahresende angegeben. Ende des Jahres 2014 wurde demnach eine Bausparsumme von 856,6 Milliarden Euro von den Bausparkassen registriert.
Jahr | Bausparsumme | Jahr | Bausparsumme |
1999 | 654,7 | 2007 | 736,4 |
2000 | 656,3 | 2008 | 747,1 |
2001 | 663,1 | 2009 | 756,2 |
2002 | 674,7 | 2010 | 773,1 |
2003 | 700,0 | 2011 | 796,1 |
2004 | 718,5 | 2012 | 815,0 |
2005 | 725,9 | 2013 | 839,6 |
2006 | 732,3 | 2014 | 856,6 |
Quelle: statista