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19. Juni 2011
Das Allgemeinwissen im Finanzbereich scheint bei vielen deutschen Bürgern eher mangelhaft zu sein. Laut Expertenaussagen sollen die Gründe dafür bei der Altersarmut liegen.
Rund die Hälfte der befragten 1.059 Haushalte konnte allgemeine Fragen zu Zinsen, Inflation und Risikostreuung nicht richtig beantworten. Der Status wie beispielsweise Arbeitnehmer, Arbeiter oder Beamte spielte bei der Befragung keine wesentliche Rolle. 72 Prozent der Befragten hatten zwei von drei gestellten Fragen richtig beantwortet. Die besten Ergebnisse erzielten Männer in Westdeutschland im Alter zwischen 35 und 50 Jahren. Selbstständige und Personen mit Abitur sind laut der Studie zum Finanz-Analphabetismus, an der weltweit mehrere Hochschulen in der Ausarbeitung beteiligt waren, dem Finanzbereich besser gewachsen. Zur Beantwortung der drei Fragen waren keine aufwendigen Rechnungen nötig. Die Währung spielte ebenfalls keine Rolle.
Laut Experten steht die eigene Altersvorsorgeplanung mit dem Finanzwissen in engen Kontakt. So würden laut der Experten 70 Prozent der Personen die Fragen richtig beantworten, die aktiv an Altersvorsorge denken. Im Gegensatz dazu beantworteten nur 54 Prozent der Personen ohne eine Planung zur Altersvorsorge die Fragen richtig. Zudem besteht auch eine Differenz zwischen Ost- und Westdeutschland. In Ostdeutschland ist aufgrund der höheren Arbeitslosenquoten das Finanzwissen geringer als in Westdeutschland.
Auch die Schulbildung, das Alter sowie das Geschlecht und die Herkunft sind entscheidende Faktoren für ein solides Finanzwissen. So gibt es nicht nur in Deutschland diesbezüglich Unterschiede zu verzeichnen, sondern auch beispielsweise in Italien. Dort ist ein Nord-Süd-Gefälle zu beobachten, bei dem der Norden hinsichtlich des Finanzwissens besser abschneidet als der Süden des Landes. Zudem sind auch Unterschiede zwischen Bewohner auf dem Land und in der Stadt zu registrieren.
Insgesamt sind laut der Studie Bürger unter 35 und über 65 Jahren von einem Mangel an Finanzwissen betroffen. Grund dafür ist laut der Experten eine fehlende Praxis im Umgang mit solchen Aufgaben.
Die Experten sind sich abschließend zur Studie einig, dass Finanzwissen zielgerichtet den einzelnen Personengruppen vermittelt werden muss, um Wissenslücken nachhaltig zu schließen.
Quelle: welt.de
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