Erfolgsprämie für Gerichtsvollzieher eingeführt

04. Juni 2012

In Baden-Württemberg dürfen von jetzt an Beamte, die den Beruf Gerichtsvollzieher nachgehen, auch nach dem Feierabend ab 17 Uhr  an der Haustür von Mandanten klingeln. Möglich macht dies die eingeführte Erfolgsprämie, die es für Beamte dieser Berufsgruppe gibt.

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Die Erfolgsprämie verspricht bei einem erfolgreich abgeschlossenen Fall eine höhere Pauschale und drei Prozent des Erlöses, welchen sie eingestrichen haben. Dies soll den Gerichtsvollziehern den Anreiz bieten, hartnäckiger das geschuldete Geld einzutreiben.

Nach dem ersten Stand nach einem Monat kann das neue System einen Erfolgskurs melden. Etwa eine Million Euro werden monatlich mehr von Schuldnern eingetrieben. Baden-Württemberg weist zur Zeit 13.110 Privatinsolvenzen mit Stand 2011 auf, so Medienangaben zufolge.

Mit dem neuen System wächst auch zunehmens der Druck auf die Schuldner. Teilweise werden diese auch schon 6 Uhr morgens von den Beamten besucht. Mit der Einführung der Erfolgsprämie wird auch die Besuchszeit an den Abenden zunehmen. Da sind sich Experten einig.

Ebenso einig sind sich Experten darüber, dass viele Schuldner mit der neuen Situation schlichtweg überfordert sind. Viele der Mandanten öffnen kaum noch die Tür, gehen nicht an das Telefon und verschanzen sich mehr und mehr in der Wohnung. Dies kann  zu ernsthaften Krankheiten führen.

Um dies zu entgehen, sollten sich Schuldner an eine Schuldnerberatung im zuständigen Bezirk wenden. Diese sind zumeist kostenfrei und können systematisch Schuldner dabei helfen, ihre Schulden in den Griff zu bekommen.

Quelle: bild.de