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03. April 2011
Die richtige Versicherung zu finden, die zu einem passt, ist ohne einen Vergleich nicht immer einfach. Viele Webseiten bieten Versicherungsvergleiche an, jedoch sind nicht alle auch wirklich neutral. Es kommt häufig vor, dass der Webseitenbetreiber mit einem bestimmten Versicherungsanbieter kooperiert und diesen in einem Vergleich dem Verbraucher empfiehlt. Versicherungsanbieter treten zumeist als Einzelagent, Mehrfachagent, Makler oder Honorarberater auf.
Einzelagenten sind Versicherungsanbieter, die auf selbstständiger Basis Versicherungsprodukte eines Unternehmens anbieten. Wird eine Versicherung mit einem Kunden abgeschlossen, erhält der Einzelagent eine Provision von Seiten des Unternehmens. Solche Anbieter erhalten zumeist kein monatliches Fixum, sondern nur Provisionszahlungen.
Mehrfachagenten bieten gewöhnlich verschiedene Produkte unterschiedlicher Unternehmen an. Sie sind zudem oftmals vertraglich gebunden und können dem Kunden eine größere Auswahl an Produkten bieten als der Einzelagent. Da der Mehrfachagent im Regelfall ebenso provisionsabhängig ist, besteht jedoch die Gefahr, dass dieser dem Kunden ein Produkt empfiehlt, welches ihm die höchste Provision einspielt. Kunden sollten daher bei Anbietern mit Produkten verschiedener Unternehmen wachsam sein.
Versicherungsmakler sind von Unternehmen weitestgehend unabhängig. Sie werden für Kunden auf Grundlage des Versicherungsmaklervertrages tätig. Für die Vermittlung einer Versicherung erhalten Makler in der Regel keine Provision, sondern eine Courtage, die gewöhnlich höher ausfällt als Einzel- oder Mehrfachagenten von dem jeweiligen Unternehmen erhalten. Jedoch haften Makler für falsche Beratungen selbst und müssen eine Berufshaftpflicht vorweisen können. Zudem entsteht oftmals eine Vermittlungsgebühr, die Kunden gegenüber Einzel- oder Mehrfachagenten selbst zahlen müssen.
Der Honorarberater erhält für die Vermittlung im Regelfall keine Provision. Er arbeitet auf Honorarbasis, welches dem Kunden schließlich zu Lasten gelegt wird. Somit kann eine Erstberatung rund 225 Euro kosten, wobei Stundensätze typisch für die Kalkulierung der Kosten sind. Honorarberater agieren im Interesse der Kunden und suchen für ihn die passende Versicherung unabhängig von Unternehmen heraus. In Deutschland sind rund 100 Berater tätig, die im Bundesverband der Versicherungsberater eingesehen werden können.
Um eventuellen Enttäuschungen vorzubeugen, sollten Verbraucher vorrangig selbst vergleichen. Aber Achtung: Lassen Sie sich nicht von diversen Werbeannoncen mit angeblichen Superzinsen irritieren. Holen Sie sich stattdessen vor Beantragung eine Anfrage mit Angabe über die Zinskonditionen und Bedingungen ein. Überprüfen Sie schließlich das Antragsformular vor dem Absenden. Viele Formulare sind bereits voreingestellt und geben eine bestimmte Laufzeit oder Zusatzversicherung mit an.
Bei Maklern sollten Sie darauf achten, dass Sie sich ein Beratungsprotokoll geben lassen, bei dem hervorgeht, dass der Makler unabhängig agiert. Kunden, die eine Versicherung bei einem Vermittler abschließen möchten, sollten eine Selbstauskunft des Vermittlers verlangen. In der Selbstauskunft wird dem Kunden die Qualifizierung des Anbieters offengelegt. Nur so ist eine fachgerechte Beratung und Vermittlung sicher gestellt. Denn in Deutschland dürfen gewöhnlich alle Personen, die eine der Branche zugehörige Gewerbeanmeldung besitzen, Finanzprodukte vermitteln.
Quelle: stern.de
Siehe auch:
Bundesverband der Versicherungsberater