20. Mai 2011
Die Rente mit 67 ist beschlossene Sache und nun erregt eine neue Forderung der Wirtschaftsexperten für Aufsehen. Sie fordern eine Aufstockung des Eintrittsalters für die Rente von 67 auf 69. Und das nicht nur für Arbeitnehmer, sondern auch für den öffentlichen Dienst einschließlich der Beamten. Ein Gutachten wurde bereits der Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vorgelegt.
Als Grund für die Erhöhung des Eintrittsalters für die Rente gaben die Wirtschaftsexperten das rückgängige Bevölkerungswachstum in Deutschland an. Konkret bedeutet dies, dass die Quote der Beitragszahler kontinuierlich sinkt und die Quote der Rentner stetig ansteigt. Infolgedessen müsste die geringer werdende Anzahl der Beitragszahler die immer mehr werdende Anzahl der Rentner sowie generell die Sozialkassen finanzieren. Um dies bewerkstelligen zu können, müssten Beitragszahler länger arbeiten. Sollte es keinen Ausgleich geben, so drohe Deutschland der finanzielle Absturz, wie die Experten prognostizierten. Die Staatsverschuldung würde sich vervierfachen auf rund 270 Prozent, Renten, Krankenversorgung, Pflege und weitere Leistungen könnten nicht mehr finanziert werden.
Wirtschaftsexperten schlagen angesichts der prognostizierten Probleme eine Erhöhung des Renteneintrittsalters in Schritten vor. Bis zum Jahre 2029 soll, laut der Experten, die beschlossene Rente mit 67 eingeführt werden. Im Jahre 2045 soll das Rentenalter auf 68 Jahren angehoben werden. Ab 2060 soll schließlich das Rentenalter auf die geforderten 69 Jahre steigen.
Die Forderung der Anhebung des Rentenalters soll jedoch nicht auf alle Beschäftigten zutreffen. So sollen Berufe mit schwerer körperlicher Arbeit wie Bauarbeiten, Krankenversorgung und Pflege von der Regelung ausgeschlossen werden. Die Forderung soll zudem auch nur ab den Geburtsjahrgängen 1992 gelten.
Bundeskanzlerin Merkel sieht in dem Gutachten eine „wertvolle und wichtige Grundlage“. Die SPD hingegen ist von den Forderungen absolut gar nicht begeistert und bezeichnet das Gutachten als „Einfach absurd!“. Die FDP versucht hingegen neutral zu bleiben und teilt mit, dass es „für solche Prognosen […] noch viel zu früh“ ist.
Quelle: spiegel.de