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Volkszählung in Deutschland im Jahr 2011 – Zensus

21. Dezember 2010

Ende 2011 wird die Einwohnerzahl Deutschlands neu gezählt. Die letzte Volkszählung, im Fachjargon Zensus genannt, fand vor 23 Jahren statt, als Deutschland noch nicht einmal wiedervereint war.

Frühere Versuche der Volkszählung

In der Zwischenzeit gab es zwei Versuche eine Volkszählung durchzuführen. Der erste Versuch sollte 1983 stattfinden, wurde jedoch aufgrund massiver Proteste und des anschließenden Urteils des Bundesverfassungsgerichts – ein Zensus würde mit den Grundsätzen des Datenschutzes nicht vereinbart werden können – verworfen. Der zweite Versuch einen Zensus durchzuführen, scheiterte an streikenden Beamten, die sich nicht der wütenden Menge an verweigernden Staatsbürgern ausliefern wollten.

Volkszählung öfters verschoben

Seitdem wurde eine Volkszählung seitens der Bundesregierung stets verschoben. Da jedoch die Bundesregierung zu den Mitgliedstaaten der EU gehört, ist sie seit 2008 verpflichtet, im Abstand von 10 Jahren eine Volkszählung durchzuführen. Demnach werden im kommenden Jahr zig Tausende Zähler bundesweit Haushaltszählungen durchführen. Dies wird den Landeshaushalten rund 710 Millionen Euro kosten.

Zensus nach 23 Jahren notwendig

Ein Zensus ist nach 23 Jahren auch dringend notwendig, denn es gibt bisher keine genauen Daten über die Anzahl der Wohnungen, der Einschulquote der kommenden Jahre, der Anzahl der Erwerbstätigen bzw. Selbstständigen, geschweige denn generell über die Anzahl der Bundesbürger. Personen, bei denen die Wohnsituation unklar ist, erhalten derzeit Post. In Nordrhein-Westfalen betrifft dies ungefähr eine Million Bundesbürger.

Wirtschaftliche und statistische Gründe der Volkszählung

Die Volkszählung hat neben statistische auch wirtschaftliche Hintergründe. Durch die genaue Anzahl der Bundesbürger ist eine Erbauung von öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Altenheime oder Kindergärten, der Bau von neuen Straßen sowie der Einsatz finanzieller Mittel besser planbar.

Nicht jeder Haushalt wird befragt

Es wird jedoch nicht jeder einzelne Haushalt in Deutschland befragt, sondern lediglich 10 Prozent der Gesamthaushalte. Dies soll Protestaktionen eindämmen. Ob sich die Einwohnerzahl Deutschlands des derzeitigen Standes von 82 Millionen Bürgern bestätigt, wird die Auswertung des Zensus zeigen, denn viele Bürger vergessen bei Umzügen sich ordnungsgemäß ab- und anzumelden. Deshalb kommt es häufig zu doppelten Meldungen.

Das nachlässige Verhalten mancher Bürger kann sich jedoch für Kommunen und Länder politisch nachteilig entwickeln. Denn je weniger Einwohner gemeldet sind, desto weniger besitzt die Kommune bzw. das Land politischen Einfluss. Aufgrund dessen wird eine Neuverteilung der Bundesratssitze unumgänglich sein. Schon jetzt ist klar: Hessen wird vermutlich um eine Stimme ärmer werden, und Bremen, welches permanent beim Länderfinanzausgleich die roten Zahlen anstrebt, wird vermutlich noch weiter in den roten Bereich fallen.

Ebenfalls ausschlaggebend ist die Anzahl der Bundesbürger bei der Sitzverteilung Deutschlands im Europaparlament, der Einteilung der Bundestagswahlkreise oder die Verteilung der Stimmen der einzelnen Bundesländer im Bundesrat.

Quelle: zensus2011.de

Siehe auch:
Zensus 2011 Webseite